A zünftige Musi, an Leberkas, a Hoibe Bier und ganz vui Gaudi – das verspricht in der Gegenwart eine Floßfahrt auf der Isar unterhalb der Burg Schwaneck. Doch die Gaudi von heute war im 18. und 19. Jahrhundert eine ernste Angelegenheit, denn auf den bis zu achtzehn Meter langen und sieben Meter breiten Baumstamm-Riesen wurden feinstes Holz, Kalk, Steine und weitere Rohstoffe nach München, weiter zur Donau und von dort in die große weite Welt transportiert.
Die Isar als Gebirgsfluss, die im Karwendel entspringt, ist kein einfaches, ruhiges Gewässer, sondern birgt mit ihrem wilden Flusslauf und Felsen ein unberechenbares Risiko für jedes Floß und dessen Floßführer.
Ansehen und Wohlstand durch die Flößerei
Die Isaria (der Reissenden) wurde vermutlich schon in vorgeschichtlicher Zeit als Handelsweg genutzt, um Waren aus dem Bereich der Alpen und aus Italien mit Hilfe von Flößen zur Donau zu transportieren. Insbesondere das Lenggrieser Holz, das in den umliegenden Wäldern geschlagen wurde, war ein beliebtes Baumaterial – beispielsweise wurde der komplette Dachstuhl der Münchner Frauenkirche damit gefertigt. Die Zunft der Flößer sicherte vor allem im 18. und 19. Jahrhundert vielen Bewohnern im Isartal den Lebensunterhalt und prägte wie kaum ein anderer Erwerbszweig das wirtschaftliche Leben. So verhalf die Flößerei den Bürgern zu Ansehen und Wohlstand.
Im 19. Jahrhundert wurden etwa 11.000 Flöße gezählt, die auf der Isar von Lenggries über Wolfratshausen Waren nach München transportierten. Mit der Hochindustrialisierung Ende des 19. Jahrhundert kamen auch neue Verkehrsmittel wie Eisenbahn und Dampfschiffe und dies bedeutete den Niedergang der Flößerei.
Heutzutage ist eine Floßfahrt auf der Isar eine Freizeitveranstaltung, die immer mehr Freunde gewinnt…