Franz Höllriegel (1794-1856) Zeitgenosse und „Nachbar“ von Ludwig Schwanthaler, zählte wie die meisten Künstler- und Handwerkerkollegen zu den Protegés von König Ludwig I. Dieser wollte München zu der Kunstmetropole machen mit dem erklärten Ziel „der Teutschland zur Ehre gereichen soll, dass keiner Teutschland kennt, wenn er nicht München kennt“.
Als Steinmetzmeister war Höllriegel für das statische Gesamtwerk von Gebäuden und deren Fassadendekoration verantwortlich und fertigte darüber hinaus Grabsteine und Skulpturen aus Sandstein an.
Bei der Umgestaltung Münchens im Stil der klassischen Antike war er beispielsweise bei der Ludwigstraße, dem Königsplatz sowie der Alten Pinakothek maßgeblich bei der Bauausführung beteiligt.
Von „Höllriegels Gereuth“ zu „Höllriegelskreuth“
1841 kaufte Franz Höllriegel das heute als Brückenwirt bekannte Anwesen, den sogenannten Sedlmayerhof 6 ½ in Pullach. Schon vorher hatte ihm dort Ludwig I einen Steinbruch für seine Steinmetzarbeiten überlassen. Bis 1858 vergrößerte er sein Grundstück unterhalb der Steilhänge der Isar auf ein 110 Hektar großes Gebiet, ganz in der Nähe der Burg Schwaneck.
1851 erlaubt ihm König Maximilian II, den Bereich „Höllriegels Gereuth“ zu nennen, was so viel bedeutet wie „das von Höllriegel gerodete Gebiet“, dem heutigen „Höllriegelskreuth“ und somit wurde er Namensgeber für einen Ortsteil der Gemeinde Pullach.
Von 1852 bis 1858 errichtete er dort einen kleinen Park mit einem Monopteros (Rundtempel), einer Mariensäule und einer kleinen Kapelle. Zu Fuß in knapp 15 Minuten von der Burg Schwaneck erreichbar.