Die Shell-Jugendstudie 2015 liefert wieder viele spannende und aufschlussreiche Daten und Ergebnisse zur Jugend heute in Deutschland. Als Referat für Ferien- und Freizeitpädagogik legen wir unseren Schwerpunkt auf ausgewählte Ergebnisse des Themenbereichs Freizeit. In der Gestaltung der Freizeit ist „Freunde treffen“ die häufigste Aktivität mit 57 Prozent. Im Alter von 15 bis 21 Jahren sind es sogar 60 Prozent.
Die Bedeutung des Internets hat stark zugenommen. Im Jahr 2002 gab ein Viertel (26 Prozent) „Im Internet surfen“ als eine von fünf Freizeitaktivitäten an. 2015 gab mehr als die Hälfte (52 Prozent) das Internet als Freizeitaktivität an und wenn man die gesondert abgefragte Aktivität „Soziale Medien nutzen" mit 35 Prozent ebenfalls berücksichtigt, sind es zusammengenommen mehr als zwei Drittel (70 Prozent), die internetbezogene Aktivitäten als eine der wichtigsten Formen der Freizeitgestaltung bezeichnen. Im Gegenzug sind die Aktivitäten „Musik hören“ (von 62 Prozent auf 57 Prozent) und „Fernsehen“ (von 59 Prozent auf 51 Prozent) rückläufig.
Um die Jugendlichen in ihrem Freizeitverhalten deutlicher unterscheiden zu können, nimmt die Shell-Jugendstudie eine Typisierung vor. Unterschieden werden vier Gruppen: die „Geselligen Jugendlichen“ (30 Prozent), die „Medienfreaks“ (27 Prozent), die „Familienorientierten“ (24 Prozent) und die „Kreative Freizeitelite“ (19 Prozent).
Die geselligen Jugendlichen betonen in ihrem Freizeitverhalten vor allem die Geselligkeit. Bei ihnen ist „Sich mit Leuten treffen“ mit 77 Prozent die häufigste Beschäftigung. Jeder Zweite (50 Prozent) verweist auf Disco, Partys und Feten. Sport und Familie kommen dagegen deutlich seltener zum Zug. „Soziale Medien nutzen“ gehört für 60 Prozent mit dazu, „Fernsehen“ ebenfalls bei mehr als der Hälfte (56 Prozent). Kreativ künstlerische Aktivitäten werden hingegen nicht benannt.
Die Medienfreaks nennen „Playstation, Computer spielen“ mit 67 Prozent und „Videos oder DVDs schauen“ mit 33 Prozent überproportional häufig. „Im Internet surfen“ nennen 69 Prozent als häufige Beschäftigung und für 26 Prozent ist „Nichts tun, rumhängen“ üblich. Dabei sind 81 Prozent der Medienfreaks männlich und ein knappes Drittel (31 Prozent) im Alter von 12 bis 14 Jahren.
Die Familienorientierten benennen „etwas mit der Familie unternehmen“ als wichtige Freizeitaktivität (77 Prozent) und „Fernsehen“ (was als potenzielle Familienaktivität gewertet wird) mit 66 Prozent. Das Internet ist mit 28 Prozent bzw. 33 Prozent ebenso wie „Playstation, Computer spielen“ (9 Prozent) für eine Minderheit attraktiv. Rund zwei Drittel (68 Prozent) der familienorientierten Jugendlichen sind weiblich.
Die kreative Freizeitelite geht unterschiedlichen Freizeitaktivitäten nach. Knapp die Hälfte (45 Prozent) ist kreativ oder künstlerisch aktiv. Ein Drittel ist beim „Training und aktiven Sport" aktiv und soziale Medien werden mit 42 Prozent deutlich häufiger genutzt. Mit 58 Prozent ist für mehr als jeden Zweiten „Bücher lesen“ eine wichtige Freizeitaktivität. Auffällig ist, dass mehr als jeder Zweite zur oberen Schicht oder zur oberen Mittelschicht gehört und mehr als zwei Drittel Abitur oder Fachabitur anstreben.
Die dargestellten Ergebnisse der Shell-Jugendstudie sind nur ein kleiner Auzug. In unserer Planung der Angebote berücksichtigen wir immer auch Ergebnisse von wissenschaftlichen Forschungen. In unserem Programm versuchen wir für jedes Kind und für jeden Jugendlichen ein ansprechendes Angebot bereit zu stellen und ihre Erfahrungswelt zu erweitern.
[Quelle: Shell Deutschland Holding (Hrsg.): Jugend 2015. Eine pragmatische Generation im Aufbruch. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main, 2015]